Thanatos by Larissa Ione

Thanatos by Larissa Ione

Autor:Larissa Ione [Ione, Larissa]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
ISBN: 3802585526
Amazon: B00BIU1DLG
Herausgeber: e-book Egmont LYX
veröffentlicht: 2013-07-10T22:00:00+00:00


19

Sonnenschein. Pestilence hasste ihn. Und doch, wenn Töten und Ficken ihn nicht beruhigen konnte, schaffte es die Sonne. Zweifellos war die Wärme ein Trost, der aus den Tagen übrig geblieben war, ehe sein Siegel brach, als dieser Narr Reseph mit Frauen und Margaritas am Strand herumhing.

Noch letzte Nacht hatte Pestilence davon geträumt – von einer von Limos’ ausgelassenen Partys an einem abgelegenen kalifornischen Strand.

Wenn es auch vielleicht nicht Limos’ beste Party gewesen sein mochte, war sie Reseph doch ganz besonders im Gedächtnis haften geblieben. Mehr noch sogar als der Ball, den Limos 1888 in London gegeben hatte, wo Thanatos total durchgedreht war und einen der Gäste umgebracht hatte. Reseph hatte nie erfahren, was Than dermaßen wütend gemacht hatte, aber dank Thanatos hatte der Serienmörder, den die Zeitungen Jack the Ripper getauft hatten, nie wieder zugeschlagen.

Pestilence fragte sich, wo sich wohl die dämonische Seele des Rippers befinden mochte. Es könnte Spaß machen, ihn noch einmal auf die Welt loszulassen. Es gab Hunderttausende Dämonenseelen, die Pestilence nur zu gern erneut in die Menschenwelt entlassen hätte, und sobald er Azagoth und Hades vernichtet hatte, würde er genau das tun. Das Problem dabei war, jemanden zu finden, der wusste, wo sich das Reich des Sensenmannes befand. Dieser Ort war nur einer bestimmten Klasse von Engeln bekannt, und es war gar nicht so leicht, einen von diesen aalglatten kleinen Scheißern zu schnappen. Memitim waren mit allen Wassern gewaschen. Und zäher, als er erwartet hatte.

Es war ihm gelungen, einen Einzigen zu fangen, aber der Mann hatte zwei ganze Wochen Folter ausgehalten, ohne auch nur das kleinste nützliche Detail auszuplaudern. Jetzt baumelte sein ausgestopfter Leichnam von der Hafenbrücke in Sydney.

Aber egal. Luzifer, der nach wie vor stinksauer auf die Reiter war, vor allem auf Limos, die seinen kleinen Liebling, diesen gefallenen Engel, getötet hatte, hatte Pestilence daran erinnert, dass sich ein Ex-Memitim sozusagen direkt vor ihrer Nase befand: Idess, ebender Ex-Memitim, der die Hochzeitszeremonie für Limos und Arik durchgeführt hatte.

Und so schloss sich der Kreis. Pestilence würde Idess zum Reden bringen. Und zum Schreien. Und wenn sie erst einmal Azagoths Aufenthaltsort verraten hatte, würde er sie noch ein bisschen mehr schreien lassen.

Er warf einen Blick auf seine Uhr und fragte sich, ob Than wohl schon das Geschenk gefunden hatte, das Pestilence ihm hatte zukommen lassen. Inzwischen müsste er doch mit den Tagwandlern in Notre Dame fertig sein. Was hätte Pestilence nicht darum gegeben, den Ausdruck auf Thans Gesicht zu sehen, wenn er erfuhr, dass sich die Tagwandler auf Pestilence’ Seite geschlagen hatten.

Sein Arrangement mit den Vampiren war ein perfekter Doppelschuss – zwei perfekte Treffer kurz hintereinander im Dämonenkaliber. Nicht nur ein gewaltiges Du kannst mich mal! an Thanatos – dadurch könnte glatt endlich die Apokalypse ausgelöst werden. Je wütender sein Bruder wurde, umso mehr Fehler würde er begehen, die Pestilence dann ausnutzen konnte. Und wenn Pestilence seine Karten richtig ausspielte, würde Thans Jähzorn ihn mal wieder in einen dieser mörderischen Wutanfälle treiben, in dem er das Baby glatt selbst umbringen würde.

Lächelnd warf Pestilence eine Muschel in die Wellen am Strand von Santa Barbara, wo Limos’ Party stattgefunden hatte.



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